Krisen machen Widersprüche sichtbar und verstärken Ungleichheiten.
In der Pandemie zeichnen sich die Ausbeutung im System
binärer, heteronormativer Geschlechterrollen einerseits und die
Rückbesinnung auf nationale Lösungen andererseits ab.
Die durchaus streitbare Deklaration der Krise als eine weibliche
fordert die öffentliche Auseinandersetzung mit feministischen
Perspektiven.
Auf der Wiese im Offenbacher Büsingpark strahlt das Licht eines
Beamers ins Dunkel. Im Projektionskegel erscheinen vereinzelt
Textstücke auf den Körpern der Passierenden. Diese berichten
von persönlichen Erfahrungen, von Versuchen, die Widersprüche
des Lebens im Patriarchat in der eigenen Person zu vereinen.
Die innere Auseinandersetzung wird dem öffentlichen Raum in
fragmentierter Form übergeben und mit verzerrten Bildern nationalistischer
Strömungen verschränkt. Frauenverachtung ist
der gemeinsame Nenner wertkonservativer, heteronormativer
Rückschrittlichkeit und neuer (Online-)Hetze von rechts.
Entgleiste Wissensfetzen interferieren mit der subjektiven
Einordnung durch das lyrische Ich im Spannungsfeld zwischen
»trigger« und »empowerment«. Auch die Textstücke selbst
pendeln zwischen Poesie und ideologischer Binsenwahrheit. Sie
erzeugen eine wechselhafte Dynamik zwischen Diskriminierungserfahrungen
und den daraus resultierenden Forderungen.
Schwarzes Objekt 180 x 50 x 56 mit Beamer, Schrift: Anordnung von Texten, die auf Körper von Passierenden projiziert werden.
Die Linien auf dem Marktplatz in Offenbach zeigen die Ambivalenz der Ordnung auf. Passierende geraten auf ein
großes Spielfeld, das diverse koexistierende Narrative zulässt.
Sportplatzkreide, Mullbinden
Inszenierung von Symbolen, die den industriell-architektonischen Umraum integrieren. Mittels der überdimensionalen Kugel wird der öffentliche Raum
zum frei interpretierbaren Spielfeld und stellt spielerische Momente öffentlicher Ordnung gegenüber.
Massive Kugel, 2m Durchmesser: Styrodur, Bauschaum, Stahlstangen, Nessel, Kleber, Armierungsspachtel. Spielfeld: Sportplatzkreide
Ausgewählt von dem Stadtprojekt „Frankfurter Hof“ als küntlerisches, partizipatives Konzept für das Gutleutviertel.
„Achtung, das Spiel beginnt“ – eine anonyme Ankündigung verbreitet sich im Viertel. Über einen Link kann der erste Hinweis entschlüsselt und das Spiel jederzeit gestartet werden. Teilnehmende erhalten am Spielstart ihre Spielfigur aus Knete. Sie spielen sich von Box zu Box und geraten in die Auseinandersetzung mit ihrer räumlichen Umgebung. In der finalen Box am Schönplatz können alle Knetecharaktere im Spielfigurenmuseum ausgestellt werden.
Das STADTSPIEL funktioniert dezentral und kann während der Spielwoche rund um die Uhr im individuellen Tempo gespielt werden.
500 Plakate, Holzboxen, Zahlenschlösser, Knetfiguren aus Plastillin, Spielbögen, Bewegungsmelder.